Donnerstag, 9. Juli 2015

Anreise mit ungeplanten Zwischenstopps

Unsere Baltikumreise beginnen wir am Achensee, beim Sommerfest des Tiroler Wohnmobilclub’s. 
Mit dem mitgebrachten Most des Gastvereins aus Oberösterreich werden wir auf unsere erste Etappe eingestimmt. 




Um ein altes Versprechen endlich einzulösen, wählen wir unsere Route so, dass sie uns bei unseren Forums-Freunden Christine und Werner vorbeiführt. Jedenfalls freut sich Christine über das original-marokkanische-Arganöl; und weil wir sehen, dass die beiden bis über die Ohren in Arbeit stecken, beschließen wir, einige Tage zu bleiben. 


Der gestrenge Chef
Wir genießen es, mit ihnen nach getaner Arbeit ein Gläschen auf ihrer Terrasse zu trinken. 


Wie aus heiterem Himmel platzt das Kellerfest-Wochenende unseres LCF in unsere Reiseplanung. Zeit hätten wir und mit einem Umweg könnten wir es mitnehmen  —  sollen wir? 
Unser Navi führt uns durch die herrlich grüne, mit Kornfeldern aufgelockerte Hügellandschaft. Die Sonnenblumen drehen ihr Blumengesicht lieber Richtung Sonne, anstatt in meine Kamera. 





In Schiltern, einer kleinen Gemeinde in Niederösterreich  finden wir mit unserem Navi auf Anhieb die im LCF-Forum angegebene Stelle … doch hier steht eine Fahrverbotstafel mit dem Zusatz „Privatgrund“. Deshalb kehren wir wieder auf den gekennzeichneten Parkplatz zurück und machen  bei den momentan afrikanischen Temperaturen zu Fuß eine kleine Runde durch das hübsch geschmückte Weindorf. 



Ausserdem lädt eine extravagante Sitzgelegenheit im Schatten zum pausieren ein


Zusätzliche Abkühlung durch Wasser, welches durch Pumpen an die Oberfläche kommt. 

Der heilige Nepomuk hält das Kruzifix besonders liebevoll im Arm

In diesem Weinort gedeiht nicht nur der Wein, ein Maulbeerbaum trägt auch schon reife Früchte





In der Kellergasse herrscht ein geschäftiges Einräumen und Herrichten, denn morgen ist der erste Tag des Kellergassenfestes. Bei dem Weinbauern, wo wir morgen zu Gast sein sollen, erfahren wir, dass unser Mobil-Abstellplatz zwischenzeitlich durch Schilder gekennzeichnet worden ist, denn Horst und Gerda haben perfekte Vorarbeit geleistet. 



Das Fest verläuft angenehm ruhig; wir schlendern durch die verschiedenen Stände der Weinbauern und kosten, was uns neu ist. Der Feuerfleck, ein Kartoffelteigfladen auf trockener Herdplatte gebacken mit Knoblauchschmalz oder -rahm eingestrichen, verursacht leider auch Fettflecken.


 Mit einer aktiven Oma plaudern wir, neben ihrer Arbeit am Stand, über die Rezeptur des „Glas’l Fleisches und dort und da genehmigen wir uns einen Spritzer.
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Am Samstag war allgemeiner Aufbruch; wir wollen ohnehin weiter  in die Tschechei. 

Durch die Eingabe „mautfrei“ führt uns unser Navi vorbei am Grenzübergang Mikulov, dieser war ohnehin durch einen riesigen LKW-Stau blockiert, zum Übergang Reinthal. Dort stellen wir allerdings eine 3,5 to Beschränkung fest - also wieder nach Westen. Auch der Übergang Valtice ist uns aus dem selben Grund verwehrt und so kommen wir wieder zum „Mikulov.“ Dieses Mal war uns unser „übergewichtiges" Mobil ein Nachteil. Ein überladenes 3,5-to Mobil hätte bestimmt niemand beanstandet - vielleicht auch uns nicht?? 
Wenigstens hat sich in der Zwischenzeit der Stau völlig aufgelöst, doch um ähnlichen Pannen zukünftig aus dem Weg zu gehen, wollen wir uns die tschechische „go box“ besorgen. 

Wir werden fündig und setzen unsere Fahrt am späteren Nachmittag „drüben“ fort. Gegen Abend kommen wir zum Autokempink Straznice. Er ist eigentlich brechend voll, aber wir finden noch ein „Fleckerl“. Wir finden noch ein spanisches „San Miguel“ in unserem Kofferraum und dieses Bier schmeckt uns vor dem Mobil so richtig gut; so lassen wir den Trubel rundherum auf uns einwirken. —  Mehrere Familien mit Zelten und einem gemeinsamen, großen Tisch und etwa 8 kleinen Kindern sind unsere direkten Nachbarn. Die Kinder „radeln und rollern“ ihre Runden, alles spielt sich im Freien ab, ohne Schreien und Streiten. 

Außer den vielen Zelten sind mit uns drei Mobile und zwei Wohnwagen am Platz; es gibt sogar eine perfekte Entsorgungsstelle  —  einen Nirostatrichter mit einem kurzen Schlauchstück zum Kassetten-Spülen darüber und daneben einen längeren, aufgerollten zum Wassertanken. 

Dieser Entsorgungstrichter mit dem kurzen Sclhauchstück freut aber nicht nur die Mobilisten, nein, auch die kleinen, vom Herumtollen erhitzten Mädchen trinken aus dem Schlauch, sie putzen sich hier die Zähne und die jungen Zeltler- Muttis waschen hier ihr Frühstücksgeschirr! 
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Wir erwarten den Grenzübertritt nach Polen, sonst könnte man ihn fast übersehen. An diesem Übergang wollen wir die tschechische „go box“ zurückgeben und uns eine polnische besorgen. Aus diesem Grund „überfahren“ wir den Hinweis „via toll“ und geraten praktisch „schwarz“ auf die unmittelbar weiterführende, polnische Autobahn. Diese ist geradezu überperfekt und neu. Wir fragen an der ersten Tankstelle nach der Gobox und werden 10 km weiter geschickt — und noch einmal. Niemand scheint es genau zu wissen —  noch eine andere Treibstoff-Tankstelle; dass wir praktisch „schwarz“ unterwegs sind, ist angeblich überhaupt nicht tragisch! 
Wir finden es nicht so lustig und fahren ab  — froh, nicht kontrolliert worden zu sein! 

Auf drei weiteren Tankstellen fragen wir, bis wir jemanden finden, dem wir ob seiner spontanen Antwort Kompetenz zutrauen  —  wieder auf die Autobahn und nach zwei Kilometern die „BP-Tankstelle links. Endlich sind wir legal unterwegs.  —  Schon bei unserem letzten Polenbesuch haben wir festgestellt, dass oft ganz normalen Strassenabschnitte für über 3,5-tonner bemautet werden.

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